Geschichte





Am 1.Januar 1872 gründete die Gemeinde Groß Stöckheim die Freiwillige Feuerwehr. Bis dahin gab es nur eine sogenannte "Pflichtfeuerwehr". Aus Aufzeichnungen im Niedersächsischen Staatsarchiv geht hervor, dass 1837 der Gerätebestand der Pflichtfeuerwehr wie folgt bestand: 1 Druckspitze, 2 Wassertubben, 3 Feuerhaken, 1 Leine, 8 Ledereimer 3-5 Liter. Ferner musste jede einen Ledereimer bereit halten. 

Gleich im ersten Jahr des Bestehens wurde die Wehr zu 3 Bränden in Groß Denkte, Wolfenbüttel und Adersheim gerufen. 

Im Jahre 1874 mussten alle Gemeinden laut Gesetz Freiwillige Feuerwehren gründen mit folgenden erforderlichen Gerätesätzen: 
1 Druckspritze mit 150 m Druckleitung ohne Saugleitung, 2 Leitern, 12 Ledereimer 3-5 Liter, 3 Feuerhaken, 2 Wassertubben. Die Feuerwehr musste aus Mindestens 26 Mann bestehen und bei einem Brand mussten 20 Mann anwesend sein.

Zu diesem Zeitpunkt etwa um 1879, zählte die Gemeinde Groß Stöckheim 321 Einwohner in 32 Häusern. 

Im Jahre 1894 wurde eine neue Handdruckspritze angeschafft. 


Am 22. April 1922 wurde beschlossen, das 50-jährige Bestehen am 18. und 19. Juni zu feiern. Zur Verschönerung dieses Festes nahmen auch die Ehrendamen daran teil. 

Es wurden folgende Wehren Eingeladen: Wolfenbüttel, Leiferde, Klein Stöckheim, Rüningen, Geitelde, Thiede, Steterburg, Immendorf, Drütte, Adersheim, Fümmelse, Halchter, Wendessen, und Linden. Am Ende des Festes wurde ein Fehlbetrag von 1.598,95 RM abgerechnet. Es wurde beschlossen das der Fehlbetrag von den Kameraden nachzukassieren ist 

Zum 60-jährigen Bestehen wurden folgende Wehren eingeladen: Drütte, Thiede, Leiferde, Steterburg, Rüningen, Geitelde, Klein Stöckheim, Salzdahlum, die Wolfenbüttler Turner Feuerwehr, die Bürger Feuerwehr, die besoldete Feuerwehr und die Juliüsstäter Feuerwehr. 

Am 13. Januar 1934 wurde über eine neue Motorspritze zum Preis von 3.000 RM gesprochen. Hierfür stellte das Reich 2.500 RM zur Verfügung. Während des Krieges 1939-45 wurden 2 Motorspritzen Opfer zahlreicher Einsätze (16 Großbrände). Protokolle über diese Zeit sind leider nicht vorhanden. Sie mussten auf Anordnung Der Englischen Militärregierung vernichtet werden. 

Im April des Jahres 1946 wurde die Wehr durch den damaligen Bürgermeister wieder einberufen.


Im Jahr 1954 wurde auf dem Schlauchturm eine Sirene Installiert. Bis zu diesem Zeitpunkt wurde der Alarm mit Hörnern geblasen. 

Am 30 Dezember 1966 wurde der Wehr in einem feierlichen Rahmen das erste Motorisierte Löschfahrzeug übergeben. 

1971 wurde der Feuerwehr das neue Gerätehaus an der Hauptstraße feierlich übergeben.

 
1973 erfolgte die Eingemeindung Groß Stöckheims in die Stadt Wolfenbüttel 
Für die Wehr begann ein neuer Abschnitt.

Am 29. Juni 1974 bekam die Wehr ein neues Fahrzeug ein HiLF 8. 

1981 Aufgrund von 527 Stunden Wasser pumpen im Roggen und Kleekamp kam man zur Überlegung, ob man sich nicht besser  Wasserwehr statt Feuerwehr nennen sollte. 

Durch den Tod des Brandmeisters Gerd Schütz wurden im Januar 1982 Neuwahlen fällig. Nachfolger  wurde der bis dahin stellvertretende Brandmeister Klaus-Dieter Nolte mit dem Stellvertreter Kamerad Heinz Brandes .Zum Ehrenmitglied wurde Kamerad Fritz Loll ernannt. Die Kameraden Günter Ringleb und Peter Nerpaß waren 25 Jahre an der Spritze tätig .Vom 27. bis zum 29. August konnte  auf dem Freizeitgelände am Bache das Feuerwehrfest zum 110 jährigen Bestehen durchgeführt werden .

Das Jahr 1983 begann mit einem zünftigen Grillabend für alle Kameraden mit Angehörigen am 1. März beim Kameraden Brandes in der Halle. Am 5. September sollte ein Kameradschaftsabend mit Spanferkel und Sauerkraut stattfinden. Preis 14,-DM für die Portion bei 10,- DM Unkostenbeitrag.

Aber groß war die Aufregung unseres Brandmeisters Nolte als er und natürlich die Wehr ausgerechnet an seinem Geburtstag zu einem Großbrand im Ort gerufen wurde (Achilles und EngeIhard) Haupt Str. 28/30 . Der Brand entstand im Garten des linken Hauses. Zwei Jungen hatten während einer Geburtstagsfeier ein Lagerfeuer entfacht, welches durch starke Winde schnell außer Kontrolle geriet und so den Brand verursachte. Zeitweise erwiesen sich die Löscharbeiten als schwierig, da immer wieder Schaulustige durch die Polizei entfernt werden mussten. Neben Wolfenbüttel leistete uns auch Linden nachbarschaftliche Lösch-hilfe. Bei diesem Brand bewährten sich die Atemschutzgeräte, über die unsere Wehr seit Mitte des Jahres verfügte.

 Während der Jahreshauptversammlung 1984 wurden verdiente Mitglieder der Wehr geehrt . Es waren die Kameraden Hermann Schütz für 60 jährige, Willi Brandes für 50-jährige und Sukopp für 40 jährige Feuerwehrzugehörigkeit . Kamerad Willi Brandes wurde gleichzeitig zum Ehrenmitglied ernannt. Am 13./14. 4. 1984 wurde eine Busfahrt nach Ehrenberg/Wüstensachsen (Rhön) veranstaltet .Dort wurde auf Initiative unserer Wirtsleute Kontakt zur dortigen Feuerwehr aufgenommen . Die Freundschaft zu dieser Wehr besteht nun schon seit dieser Zeit und wird hoffentlich noch lange andauern. Am 1. September fand ein Tag der offenen Tür mit einer Übung statt.

Im Mai 1985 besuchte uns die Wehr aus Wüstensachsen. Dieser Besuch endete mit einem zünftigen Kameradschaftsabend. Doch außer Freut' gab's auch Leid. Unser langjähriges Mitglied Klaus Reich wurde infolge eines tragischen Verkehrsunfalls aus unserer Mitte gerissen. Mit ihm verstarb seine gesamte Familie.

Im Februar des Jahres 1986 wurde unsere Wehr zur Löschhilfe durch die Wolfenbütteler Feuerwehr  in die Fritz- Fischer- str. beordert. Bei einer türkischen Familie war ein Sofa in Brand geraten und das Feuer hatte sich in dem alten Fachwerkhaus blitzschnell ausgebreitet. Mit 6 Kameraden eilten wir zu Hilfe . Im April 1986 war man bei einem Brand der Firma K. Schütze, (vormals Latschensiebert) eine Firma, die Lumpen und Altkleider weiterverarbeitet, gefordert. 28 PA-Träger, 8 C-Rohre und 2 Absauggeräte waren im Einsatz. Unsere Wehr bekam Verstärkung von 4 Ortswehren und der Firma Schering. Um 16.19 Uhr lief der Alarm auf.  Rund 140 Feuerwehrmänner waren mit 11 Fahrzeugen im Einsatz. Die Gr. Stöckheimer Wehr war teilweise bis 7.45 Uhr am nächsten Morgen in Einsatz. Zum Ende des Jahres gab es mal wieder die allseits bekannten und beliebten "Wasserspiele" am Roggenkamp .

Auch das Jahr 1987 begann wieder mit den Wasserspielen im Roggenkamp und zwar von 01.01.bis 09.01.Das 115-jährige Feuerwehrbestehen  wurde 1987 trotz vieler Schwierigkeiten  mit viel Engagement und Spaß gefeiert. Es fand auf dem Freizeitgelände statt.

Für das Jahr 1988 wäre noch zu berichten, dass die Wehr nach einer Versammlung zu einem Großbrand in die Bahnhofstr. in Wolfenbüttel gerufen wurde. Als Abschluss des Jahres kam es zum Brand des "Kaffeehauses" .

 1989 wurde auf einer Versammlung die Beschaffung eines TLF 16 aus dem Bundeswehrbestand angesprochen. 
Nach der Beschaffung wurde dieses Fahrzeug mit viel Begeisterung und großem Zeitaufwand von einigen Kameraden auf den neusten Stand der Technik gebracht und anlässlich einer Bezirksübung seiner Bestimmung übergeben.
 Am 03. und 04. Juli musste die Wehr an der Schäferbrücke eine Öl sperre errichten und größere Mengen Öl beseitigen.

Das Jahr 1990 begann mit 40 jährigen Ehrungen für die Kameraden Walter Loll und Hans Raatz während der Jahreshauptversammlung. Der Kamerad Reinhard Ehlers wurde für eine 25 jährige Feuerwehrzugehörigkeit geehrt. Großbrand bei Firma Schütze im August

 

Unser Kamerad Leopold Schmidt wurde bei einer Versammlung 1991 für 25-jährige Feuerwehrzuge -hörigkeit mit dem Feuerwehrehrenzeichen bedacht Am 26. Und 27.08. rückte unsere Wehr zum Großbrand der Reithalle Wagner in Neindorf aus, doch der Kampf gegen das Feuer war ergebnislos. Die Halle brannte vollständig nieder. Beginn mit dem Umbau des Gerätehauses.

 Am 17. 05. 1992 musste zu einem Großbrand nach Linden ausgerückt werden. Es brannte ein Lagerschuppen in voller Ausdehnung. Vom 12. Bis 14. Juni wurde mit viel Spaß und Freude unser 120jähr. Gründungsfest auf dem Freizeitgelände gefeiert. Während des Festes wurden die Kameraden Walter Loll und Hans Raatz zu Ehrenmitgliedern ernannt und Kam. B. Segger wurde für 25 Jahre geehrt. Am 01. Juli rückte die Wehr zu einem Brand nach Schliestedt aus. Es brannte die Reithalle

Während der Jahreshauptversammlung 1993 erhielt Wolfgang Buchmann sein Ehrenzeichen für 25 Jahre Wehrzugehörigkeit. Am 20. 03.1993 war es endlich so weit. Nach über 6000 freiwilligen. Stunden Arbeit wurde das umgebaute Gerätehaus im Rahmen einer harmonischen Feier mit vielen Gästen seiner Bestimmung übergeben. Gleichzeitig zur Einweihung erhielt die Wehr ein neues Fahrzeug, ein LF8/6.

Bei der Jahreshauptversammlung im Januar 1994 standen Neuwahlen an. Kamerad Heinz Brandes stellte sich aus Altersgründen nicht wieder zur Wahl. Neuer Brandmeister wurde Wolfgang Bachmann. Im Frühjahr wurden 721Std. Wasser gepumpt. Nicht nur in Gr. Stöckheim ,auch in Wolfenbüttel mussten Einsätze gefahren werden; denn auch Wolfenbüttel stand unter Wasser. Aus allen Himmelsrichtungen wurden zusätzliche Pumpen nach Wolfenbüttel gebracht. Zu Pfingsten wurde eine Familienradtour zum Stöckheimer Zoo veranstaltet.

Am 09. 03. 1995 heulten die Sirenen ,die Wehr musste zu einem Großbrand im Lagerschuppen der ehemaligen Spinnerei ausrücken. Ein Riesenaufgebot an Feuerwehren war vor Ort. Am 07.10. war die Gr. Stöckheimer Wehr Ausrichter für die Leistungsfahrt der 11 Ortswehren und der Werksfeuerwehr Agrewo (Schering):

Am 01. 01. 1996 um 2.17 Uhr mussten gleich 17 Kameraden zu einem Containerbrand ausrücken. Auf der Hauptversammlung wurde Jürgen Heinrich Strube für 40 Jahre im Dienst der Wehr geehrt. Es  wurde auf dieser Versammlung beschlossen eine Jugendfeuerwehr zu gründen. Im Herbst des Jahres beteiligte sich unsere Wehr an einer Unterschriftensammlung zum Erhalt des Stützpunktes des Rettungshubschraubers „Christoph 30“ : Es mussten 70 000 Unterschriften gesammelt werden.

Auch in diesem Jahr 1997 mussten am 01. 01. wieder  16 Kameraden ausrücken. Starke Rauchentwicklung auf dem Friedhof wurde gemeldet, es stellte sich aber als Blinder Alarm heraus. Am 21. 06. Begannen die Festlichkeiten zur 125 Jahrfeier mit einem großen Kinderfest. Unsere Jugendwehr führte hierbei eine Löschübung durch. Die Feierlichkeiten gingen 05.07. und 06.07. in der „Niedersachsenhalle“ weiter. Ein schwerer Sturm hatte einen großen Ast von der Kastanie am Gerätehaus abgebrochen und drohte das Dach zu beschädigen. Er wurde mit Einsatz aller Kräfte entfernt. Anzumerken wäre noch, dass in der gleichen Nacht die große Eiche an der Hauptstr., Ecke Blumengarten umstürzte.

Während der Jahreshauptversammlung am 17. 01. 1998 wurde unser Kamerad Jürgen Heinrich Strube zum Ehrenmitglied ernannt. Eine Familienradtour  zum Zoo in Stöckheim wurde durchgeführt. Im September und Oktober mussten wir zu mehreren Container – und Strohballenbränden ausrücken. Eines der traurigsten Kapitel in unserer Wehr war wohl Ende Oktober und Anfang November die Suche nach dem ertrunkenen Kind, welches mit einem anderen Kind in Börßum bei Hochwasser in die Ilse gefallen waren. Während ein Kind später tot geborgen wurde ist das zweite bis heute nicht gefunden worden.

Am 09. 01.1999 Wurde Kamerad Heinz Brandes zum Ehrenmitglied ernannt. In der Mitte und im Herbst des Jahres waren mal wieder einige Strohballenbrände zu löschen. Auch fand wieder eine Fahrt nach Wüstensachsen statt.

Bei der Jahreshauptversammlung 2000 kam es zu Neuwahlen. Es blieb alles beim alten, Kamerad W. Bachmann Brandmeister und M. Orth Stellvertreter. Im Oktober musste die Wehr noch zu einem schweren Verkehrsunfall auf der A-395 ausrücken. Beim Zusammenstoß zweier LKW’s stürzte einer die Böschung herunter. Ein Fahrer verstarb sofort, der andere später im Krankenhaus.

  

Aufzeichnungen von Kamerad Peter Pfaue


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